Die Tür
Wie ein jedes Haus betritt man auch das Haus Gottes, die Kirche, durch eine Tür. Und wie jede andere Tür macht ebenso die Kirchentür einen Innenraum zugänglich.
Für jede(n) von uns ist es ein ganz alltäglicher Vorgang, durch Türen zu gehen, jeden Tag machen wir das unzählige Male. Diesen ganz alltäglichen Vorgang greift Jesus einmal auf und bezeichnet sich selbst – im übertragenen Sinn – als Tür. Denn er ermöglicht uns einen Zugang zu Gott, er eröffnet uns den Raum des Glaubens, durch ihn können wir in den Raum Gottes eintreten.
Das kann z.B. durch das Sakrament der Taufe geschehen. Da erhält – durch das Wirken des Heiligen Geistes – der Täufling Anteil am Leben Christi und somit eröffnet sich diesem ein Zugang zu Gott. Darum wird die Taufe gern als Sakrament der Tür bezeichnet.
Jesus Christus – die Tür. Das beschränkt sich natürlich nicht einmalig auf die Taufe, das soll vielmehr ein ganz alltägliches Geschehen sein. Denken Sie doch immer wieder mal dran, wenn Sie eine Kirche betreten. Denken Sie dran: die Tür einer Kirche zu durchschreiten kann nicht nur ein physischer, sondern genauso ein geistlich-spiritueller Vorgang sein. Sie gehen nicht bloß durch ein Gebilde aus Holz, Glas und Stein in den Innenraum eines Gebäudes, vielmehr treten Sie durch Jesus Christus ein in den Raum des Glaubens.
lnsbesonders gilt dies, wenn wir zum gemeinsamen Gottesdienst in die Kirche gehen. Machen wir uns das doch immer wieder klar: Da geht es nicht darum, durch rein physische Präsenz eine mehr oder wenige lästige Pflicht zu erledigen; vielmehr sind wir eingeladen, einzutreten in das Geheimnis und miteinander dazusein im Raum Gottes, der uns umgibt. Und in diesem Sinne können wir uns treffen und miteinander Gottesdienst feiern, wenn wir dabei vorher durch die Tür gehen, die Jesus Christus selber ist.