Der Chorraum

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Dem Wort und der Sache nach hat der Chor seine Wurzeln in griechisch- heidnischen Kulten. Schon Homer bezeichnet damit einen für Tanz und Gesang vorgesehenen, meist eingegrenzten Platz. Das hat dann schon früh in christlichen Gotteshäusern Eingang gefunden. Damals gab es noch keinen architektonisch hervorgehobenen Chorraum, sondern durch niedrige Schranken vor dem Altar umgrenzte Räume, die für die Mitglieder des Chores vorgesehen waren. San Clemente in Rom ist dafür ein anschauliches Beispiel.

Später, in der Zeit der Romanik und Gotik, entwickelten sich große und repräsentative Chorräume, die in diesen Zeiten der Geistlichkeit vorbehalten blieb, den Laien hingegen das Langhaus. Vor allem im Mönchtum nimmt der Chorraum eine bedeutende Stellung ein, da das ihren Tagesablauf prägende Stundengebet dort abgehalten wurde. Der Grundton ihres Singens und Betens im Chorraum ist das Lob des Schöpfers. Anselm Grün sagt dazu: „Wer verstanden hat, was es heißt, von Gott geschaffen zu sein, ja von ihm ständig neu im Sein gehalten zu werden, der kann nicht anders, als Gott zu preisen“. Er fährt fort, dieses Loben Gottes auch in seinen Auswirkungen auf die Betenden zu charakterisieren: „Im Chorgebet stellen die Mönche Gott in den Mittelpunkt ihres Lebens. Der gemeinsame Blick auf Gott eint sie.“

Die Mönche verschließen im Loben nicht ihre Augen – nicht vor den täglichen Konflikten und Spannungen, die auch bei ihnen entstehen. Doch mitten aus dem Ärger des Alltags zu Gott aufschauen, das relativiert den Ärger und die Probleme. Gott, der die ganze Welt trägt, er vermag auch die Mönchsgemeinschaft mit ihren täglichen Problemen zu tragen. Das Lob Gottes macht die Mönche fähig, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Und so entlastet das Lob Gottes die Gemeinschaft von dem Druck, alle Probleme selbst lösen zu müssen. Eine Gemeinschaft wäre überfordert, wenn sie alle Spannungen ausdiskutieren und bereinigen wollte. Indem sie Gott lobt, löst sich vieles von selbst, und es bewahrheitet sich die Weihnachtsbotschaft der Engel: „Wenn Gott die Ehre gegeben wird, dann wird den Menschen Frieden zuteil.“

Der Chorraum ist der älteste Teil unserer Heilig Geist-Kirche. Er entstand im frühen 14. Jahrhundert, gehört also in die Zeit der Gotik. Ein wesentliches Kennzeichen der Gotik ist ihr Zug nach oben. Den können wir auch in unserer Kirche wahrnehmen: Aus einer verhältnismäßig kleinen Grundfläche heraus schießen die Wände weit in die Höhe. Das ist ganz bewußt so gestaltet. Denn diese Architektur will den Blick, die Gedanken und die Empfindungen des hier betenden Menschen nach oben, zu Gott hin ziehen. Und zudem können in dieser Bewegung nach oben die großen Fenster des Chorraumes seiner Seele ein Fenster aufschließen, durch das er betend den Himmel ein wenig offen sehen kann.

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